Bewaffnete Unruhen in Äthiopien

Bewaffnete Unruhen in Äthiopien

Bewaffnete Unruhen in Äthiopien
Der Konflikt zwischen der Nationalregierung in Addis Abeba und der regionalen Regierung von Tigray, dem nördlichsten Bundesland Äthiopiens, spitzt sich weiter zu. Die für Ende August geplanten nationalen Wahlen wurden von der äthiopischen Regierung aufgrund von Corona bis spätestens Oktober 2021 verschoben. Tigray hat sich daran nicht gehalten und die Wahlen am 9. September abgehalten. Klarer Sieger der Wahl war die regierende TPLF (Tigray People’s Liberation Front), welche vor der Wahl Abiy Ahmeds zum Premierminister vor zwei Jahren landesweit die politische Richtung vorgab. Nach dem Wahlsieg kündigte die TPLF an, mit Ablauf der bisherigen Legislaturperiode am 5. Oktober keine durch das Parlament entschiedenen Bundesgesetze mehr anzuerkennen. In der Folge hat das äthiopische Parlament („House of Federation“) alle politischen Beziehungen mit der regionalen Tigray-Regierung abgebrochen. Anfang November beschuldigte Abiy regierungsnahe Tigray-Milizen eine Militärbasis der Zentralregierung geplündert zu haben. Als Reaktion darauf schickte Abiy die äthiopische Armee nach Tigray; mittlerweile werden auch Luftangriffe geflogen. Es gab mehrere Tote, doch aufgrund der fehlenden Telefon- und Internetverbindung sind genaue Angaben zu Opfern nicht verfügbar. Die Vereinten Nationen warnen mittlerweile vor einem drohenden Bürgerkrieg. Sudan hat über 6.000 Soldaten an die Grenze zu Äthiopien geschickt und diese geschlossen, um die Einreise von bewaffneten Gruppen zu verhindern. Die ersten äthiopischen Flüchtlinge kamen bereits im Sudan an. [1,2]

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